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Bundesjugendkonferenz 2024: Mein Stress stresst mich

Schmerz und Stressbewältigung – das war das Thema der diesjährigen Bundesjugendkonferenz in Hannover. Neben Vorträgen und Tipps gab es einen Escape-Room, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielerisch in Stress versetzte.

In den vergangenen Jahren kam bei den Bundesjugendkonferenzen immer wieder das Thema Schmerzbewältigung und Entspannung beziehungsweise Achtsamkeit auf. Deshalb hat sich unser diesjähriges Treffen genau auf dieses Thema konzentriert. Wir starteten am ersten Abend mit einem relaxten Zusammensein und einer kleinen Vorstellungsrunde, da erfreulicherweise ein paar neue Gesichter dabei waren. Anwesend waren junge Betroffene aus Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen, Berlin, Baden-Württemberg und Hamburg. Auch zwei Vertreterinnen der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft und einige Selbsthilfe-Interessierte waren anwesend.

Wie entsteht Stress überhaupt?

Inhaltlich ging es am Samstag los mit einem Vortrag zu dem Biopsychosozialen Modell von Schmerz und verschiedenen Behandlungsmethoden. Die Psychotherapeutin Dr. Stefanie Meyer hat uns das biopsychosoziale Modell erklärt. Es beschreibt, dass viele Faktoren dazu beitragen, wie wir uns fühlen. Konkret bedeutet dies, dass nicht nur das biologische System Schmerz beeinflusst, sondern auch das soziale System und psychologische Faktoren Schmerzen verstärken oder abschwächen können. Es steht also nicht (nur) eine Erkrankung im Mittelpunkt der Behandlung, sondern der ganze Mensch. Anschließend ging es in die Praxis: Welche Lösungsansätze gibt es, was kann alles einen positiven Einfluss auf den Schmerz haben? Viele hilfreiche Strategien scheitern in der Praxis an einem entscheidenden Punkt: Positive Aktivitäten sollten verbindlich in den Alltag eingeplant werden, genauso wichtig wie ein Arzttermin oder ein Meeting im Job.

Aber die meisten Menschen wollen erst ihre To-do- Liste abarbeiten, bevor sie relaxen können oder an sich selbst denken. Aber genau darin liegt das Problem! Häufig sind wir durch die Verpflichtungen schon so ausgebrannt, dass wir uns übernehmen und im Anschluss an eine Überforderung noch viel mehr Zeit für uns brauchen, als wenn wir schon vorab – gewissermaßen präventiv – Zeit für uns selbst einplanen. Darüber hinaus gab es noch ganz praktische Tipps zu bestimmten Hilfsmitteln, etwa zu Tageslichtlampen (therapeutischer Nutzen ist erst ab 10.000 Lux gegeben) und eine gute Schlafhygiene.

Resilienz und Achtsamkeit

Der zweite Vortrag war noch praktischer ausgerichtet: Nina Broich-Glagow, Trainerin für Resilienz und Stressmanagement und selbst betroffen, hat uns viel zur Resilienz und über Achtsamkeit erzählt. Schön war hierbei, dass beide Vorträge genau passend aufeinander abgestimmt waren. Nina Broich-Glagow ging näher auf die Anzeichen von Stress ein, etwa Verspannungen, Kieferprobleme und Zähneknirschen, aber auch das typische Gedanken-Karussell. Sie zeigte uns aktive Strategien gegen Stress. Beide Vorträge waren eine gute Basis, um nach der Mittagspause auch ganz praktische Entspannungserfahrungen zu machen. Wir haben zusammen eine progressive Muskelentspannung inklusive Traumreise ausprobiert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor lauter Entspannung glatt eingeschlafen sind. Im Anschluss ging es auf die Suche nach passenden persönlichen Achtsamkeitsimpulsen und Entspannungsmethoden.

Lost im Escape-Room

Abends ging es dann etwas weniger seriös weiter. Unser Ausschussmitglied Jeanine Ahrensdorf hat sich selbst einen kompletten Escape- Room passend zum Thema ausgedacht. Unter einem Escape-Room versteht man ein realitätsnahes Spiel mit zahlreichen Aufgaben und Rätseln, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam in einer bestimmten Zeit lösen müssen. Mit einigen wenigen Tipps lösten wir alle Aufgaben und konnten der Hauptperson im Escape-Room dabei helfen, sich zu entspannen. Das hat allen viel Spaß gemacht!

Infos zum Selbstmanagement

Wie gewohnt, starteten wir am Sonntag mit einer kleinen Bewegungseinheit. Danach konnten wir uns den ganzen Vormittag auf die verschiedenen Angebote der Rheuma-Liga konzentrieren. Unter anderem stellte uns Selbstmanagement-Trainerin Christine Martin den Selbstmanagement-Kurs der Rheuma-Liga vor. Dazu gab es weitere Infos zu Angeboten des Bundesverbands. Wir „Jungen“ durften im Anschluss gemeinsam überlegen, wie wir diese Angebote noch weiter ausbauen könnten. Es war in jedem Fall ein gelungenes Wochenende mit viel hilfreichem Input für alle Beteiligten! Das Bundesjugendtreffen konnte dank des Kinder- und Jugendplans des Bundes sowie dank der Förderung von Abbvie Deutschland realisiert werden.

Autorin: Mara Kaldeweide ist Mitglied im Bundesvorstand und war bis September 2023 Bundesjugendsprecherin.